Jessica Typ 1: Es gibt verschiedene Arten von Diabetes

von | Nov 7, 2015 | Last updated Apr 25, 2023

Hallo Noom Team,
klar ich finde es gut, wenn die Gesellschaft weiß, dass es zwischen Typ 1 und 2 Unterschiede gibt. Bei mir ist es mit 6 Jahren festgestellt worden. Da es im Winter war, dachte man ich hätte eine Blasenentzündung, kein Hunger mehr und nur noch Durst auf Wasser. Anfangs war es sehr schwer, vor allem für meine Familie. Früher sagte man NIE wieder Süßes, kein Lokal mehr besuchen zu können und strickte Ernährung alles musste abgewogen werden. Das hat sich dann zum Glück über die Jahre verändert.

Nun bin ich 24 Jahre alt, ich arbeite in einem 3 Schicht System im Gesundheitswesen, und selbst das stellt heute kein Problem mehr da. Natürlich sollte man mit dem Arzt besprechen, ob man dafür geeignet ist. Ich trage seit Jahren eine Insulinpumpe, die individuell auf mich eingestellt wurde und wird (denn man kann sie fast jeder Situation anpassen), um möglichst wenige Über- und Unterzuckerungen zu haben und kann so leben wie ein fast gesunder Mensch, natürlich muss man sich an einige Regeln halten. Regelmäßige Mahlzeiten, Kontrollen des Blutzuckers, Kontrollen bei den Ärzten um Risiken von Spätfolgen zu minimieren.

Die Insulinpumpe bekommt eine individuelle Basalrate was stündlich abgeben wird über einen Katheter kleine Nadel mit Schlauch und das wechselt man regelmäßig alle 2-3 Tage. Zu den Mahlzeiten gibt man sich ein Bolus (Kohlenhydratefaktor mal Broteinheiten). Meine Pumpe hat einen individuellen Aufkleber.
Diabetes Insulinpumpe

Ein gesundes Leben ist superwichtig um Spätfolgen zu verhindern und um sich besser zu fühlen. Schwankende Werte gehen nicht nur einem selber, Sondern auch dem Umfeld auf die Nerven, denn man ist schneller reizbar.
Ich war anfangs ein sehr großer, wenn nicht sogar der größte Skeptiker bezüglich weniger Kohlenhydrate und mehr Eiweiß und Gemüse, weil ich immer dachte, Hilfe meine Werte, ich werde unterzuckern. Ich kann nur sagen, Quatsch es passiert nichts, solange die Insulineinheiten richtig angepasst sind. Natürlich habe ich vorher mit meiner Ärztin darüber gesprochen, die auch versucht hat mir die Angst zu nehmen.

Am traurigsten hat mich die Aussage immer gemacht. Nimm doch ab, dann ist der Zucker wieder weg. Ja, ich habe paar Kilos zu viel. (Medikamente, Ständiges essen und trinken, wenn die Werte nicht stimmten, obwohl man nicht möchte) und nicht jeder Typ 1er ist superschlank. Wir sind alle unterschiedlich sowie unsere Blutzuckerwerte und unser Charakter. Heute weiß ich, viele Menschen wissen es nicht besser, denn es wird immer nur von Diabetes gesprochen und nicht von den unterschieden ob Jugend-, Schwangerschafts- oder Altersdiabetes. Ich bin von Anfang an offen und ehrlich mit meinem Handicap umgegangen, egal ob privat oder auf Arbeit, denn falls mal was ist, wissen sie, wie man mir helfen kann. Ich finde man kommt besser durchs Leben, sonst wird nur geredet.
Ich habe meinem Umfeld gezeigt, dass ich immer eine Glucagonspritze(Spritze mit Zucker) bei mir habe, falls mal was ist, dass die wissen, was zu tun ist. Es gibt immer Menschen die werden es nie verstehen und haben immer ein „Tipp“ wie es geht, hört auf Euch selbst und das ist meist der richtige Weg.

LG Jessica